Welche Pilzbrut für frische Eschenstämme

hallo ihr lieben!

bin nigel nagel neu hier und will das mit der pilzzucht jetzt endlich mal richtig anfangen.....

gleich die erste frage:

habe ein paar frisch geschlagene eschenstämme hier rumliegen (ca 50cm länge und 20 cm dick)

was kann ich mit denen anfangen?

kann mich vage erinnern, dass ich stämme mal mit körnerbrut beimpft habe und dass dann austernseitlinge wuchsen (leider immer mitten im winter wo ich kaum einen fuß vor die tür gesetzt hab und dann die ehemaligen fruchtkörper im frühjahr dann am holz fand :oops: :S :whistle:

als möglichen standort für die eschenstämme hätte ich anzubeiten:

1) most / kartoffelkeller mit kleinem kellerfenster an einer seite, sehr feucht und immer kühl (genaue messungen gibts noch keine)
2) freiland von schattig bis sonnig, feucht bis trocken ist alles machbar
3) haus mit zimmertemperatur

wär super, wenn sich hier jemand meiner erbarmen würde - bin ein totaler neuling auf dem gebiet und will es erstmal langsam angehen

PS: wo kann man sich hier hochoffiziell vorstellen? oder braucht's das eh nicht? :woohoo:

Hallo Hendlnarrische

Erstmal herzlich willkommen bei den Pilzverrückten :silly:

Ich glaub eine "steife" Vorstellung wird nicht notwendig sein man lernt sich eh durchs schreiben kennen

Bei Stämmen hab ich noch nicht die große Erfahrung züchte eher indoor auf Substratblöcken (einfacheres Handling, schneller) aber versuch mal deine Fragen zu beantworten.

Die frischen Stämme sollten auf jeden fall ca. 3 Wochen liegen bevor sie beimpft werden da es einige Zeit braucht bis die Abwehrstoffe des Baumes sich zersetzen.

Dabei sollte man aber aufpassen das die Stämme nicht austrocknen und springen.

Danach sollten die Stämme für mind. 24h in Wasser getaucht werden bevor man sie beimpft.

Zum beimpfen der Stämme gibt es zwei Methoden:

- Mit Brut
Hier werden die Stämme zu zwei drittel eingesägt, der Spalt mit Brut voll gestopft und das ganze versiegelt.

- Mit Dübel
Hier werden löcher gebohrt (in Dübelberite) die Dübel eingeschlagen und das ganze versiegelt.

Zum Versiegeln nimmt man normalerweiße ein weiches Wax das im kalten Zustand nicht spröde wird.

Am besten soll sich Soja oder Bienenwachs eigenen.

Ich würde dir Dübel empfehlen da diese in dem Fall um einiges einfacher zu verarbeiten sind.

Danach wird das ganze eingemietet also am besten feucht und mit etwas Stroh unter eine Plane gelegt zum durchwachsen was bei Stämmen ja nach Art einige Monate dauert.

Dann werden die Stämme je nach Art zum fruchten aufgestellt.

Arten die mit Eschen zurecht kommen sollten (natürlich gibt es sicher noch weitere):

Austernseitling
Rosa Seitling
Gelber Austernseitling
Shii take

Stockschwämmchen
Judasohr , Mu Err

Die zwei letzten abgesetzten dürften jedoch schon etwas anspuchsvoller sein.

Warte vielleicht noch auf eine Antwort von Walter wegen den Arten, wie gesagt hab bis jetzt nicht sehr viel Erfahrung mit Stämmen nicht das ich mich da vielleicht irre ...

Zum Standort kann man so noch nicht wirklich viel sagen das kommt dann auch auf die Art an.

Bei manchen sollte der Stamm boden Kontakt haben oder zum Teil vergraben sein ...

Bei manchen kann man die Stämme aber auch in der Luft aufhängen ...

Allgemein sind Stämme aber eher Freilandkulturen.

Allgemein:
Kartoffelkeller könnte geeignet sein müsste man sich aber im Detail anschauen.

Freiland eher schattig um der Austrocknung vorzubeugen.

Im Haus zum durchwachsen zum fruchten eher weniger geeignet.
Auch wird es vom handling her schwer werden da die Stämme feucht gehalten werden sollten um nicht zu springen.

Dübel, Bruten und Zubehör etc. bekommst du natürlich hier in Walters Shop:
www.pilz-kultur.at/Pilzshop/

Hoff ich hab mal die gröbsten Fragen beantwortet.

lg
Patrick

phantom001 schrieb:
Ich glaub eine "steife" Vorstellung wird nicht notwendig sein man lernt sich eh durchs schreiben kennen

So ist es wir sind hier eher ein lockerer Haufen !

Also auch von mir ein verspätetes "Willkommen" hier im Forum....momentan kann ich nicht so oft hier sein wie ich möchte...man merkt das Frühjahr als Startschuß für die kommende Saison steht vor der Tür :whistle: ....

Patrick hat ja wie immer bereits ausführlich geantwortet...da brauch ich nicht mehr viel ergänzen !

Ein wenig Bauchweh bereitet mir die Eschen-Wahl , hab zwar auch einiges an Stämmen beimpft , allerdings überwiegend Buche , unser Mitglied "Geer" hat da mit den versch. Holzarten sicher mehr Erfahrung u. ich meine mich zu erinnern , dass er Esche nicht gerade für empfehlenswert hält...vielleicht bist Du ja schon zurück Geerhard , liest mit u. kannst Dich dazu äussern !

Auch ich hätte Eschen im Garten zur Verfügung , meide diese aber , genauso wie div. Steinobst-Hölzer...auch Betrachtungen in der freien Natur bestärken mich da , Pilze an Eschen sind eher die Ausnahme...hab zB. noch keinen Seitling auf Esche gefunden :whistle: ......

Weiter...

Wichtig ist eine intakte Rinde am Stamm !!!

Dübelmethode ist einfach , verbunden mit mehr Arbeitsaufwand !

Schnittmethode wäre halt ein Fichtenmoped Vorrausssetzung , dann aber weniger u. schneller durch zuführen !

Sicher sind beide Methoden...noch zum Thema Standort , Stämme sind eigentlich eine Geschichte die draussen statt finden sollte !

Soweit in aller Kürze , solltest Du noch Fragen haben...immer her damit !


Gruß
Walter

Deprecated: preg_match(): Passing null to parameter #2 ($subject) of type string is deprecated in /home/.sites/339/site89/web/Forum/libraries/kunena/External/Nbbc/src/BBCode.php on line 1939 Von Steinobst habe ich auch schon gehört, dass es eher schlechter gehen soll, wobei ich auch hier schon Seitlinge und Schwefelporling gefunden habe. Obwohl der Austernpilz, den ich an einem Apfelbaum wuchs eine recht ordentliche Traube gebildet hatte, schnitt er dann bei einem späteren Test auf Stropellets sehr schlecht ab und an anderen Bäumen wie Weiden habe ich schon wesentlich größere Exemplare gefunden.

An Esche habe ich gerade vor ner Woche recht viele Austernpilze gefunden, ein paar Meter weiter an einer Plantane ebenso..,

Zumindest bei Obstholz kann ich mir vorstellen, dass dafür nicht jede Austernpilzsorte gleich gut geeignet ist. Für den Anbau auf Stämmen habe ich aber auch nicht so umfassende Erfahrungen um was hilfreiches sagen zu können, ich würde aber auch sagen Shiitake, Austernpilze, Stockschwämmchen, Samtfußrübling sollte auch gehen.

Vom Rosenseitling würde ich abraten, der mag ja im ersten Jahr mit Glück fruchten, wenn man die Stämme rechtzeitig und großzügig beimpft, aber ob der den Winter überlebt, wenn er im Kühlschrank unter 6 °C abstirbt ist doch mehr als fraglich..

ich danke euch schon mal recht herzlich für die sehr ausführlichen, gut verständlichen und gut strukturierten antworten (gibt's auch nicht in jedem forum :lol: )

für den anfang reicht mir was banales wie austernseitling durchaus für ein erfolgserlebnis, obwohl mir shi take besser munden würde :whistle:

fichtenmoped :woohoo: :woohoo: :woohoo: sowas hab ich und nutze ich auch - bin frau mit kettensäge (sehr furchteinflößend)

werd mich mal ans brut bestellen machen und einfach gucken was dabei rauskommt.

PS: hätte ich eiche oder buche zur wahl, hätte ich diese natürlich bevorzugt, aber so luxuriöses holz wächst nicht auf meinem grundstück, also nehm ich das was da ist. buche könnte ich aber organisieren (sofern noch irgendwo stämme im umlauf sind, die noch nicht zu brennholz gespalten wurden)
allerdings sollte die pilzzucht für mich eher mit dem auskommen, was ohnehin vorhanden ist.

Hallo

Der Shii soll angeblich auch auf Esche wachsen was ich so gelesen habe.

Hab da aber keine persönliche Erfahrung ...

Eine andere Möglichkeit wäre dich einzulesen und mit Indoor Substratblöcken anzufangen klingt erst mal komplizierter als es wirklich ist. (Geht dafür schneller als bei einen Stamm )

Oder noch einfacher zum reinschnuppern beim Walter eine Fertigkultur mitbestellen dann kommt der fertig durchwachsene Block ins haus und muss nur noch zum fruchten aufgestellt werden.

lg
Patrick